Jetzt eine Baufinanzierung wagen? 

Baufinanzierung – wie viel Haus können Sie sich wirklich leisten?

Ein Eigenheim ist sicherlich der Traum vieler Menschen. Gerade jetzt, bei den aktuell sehr niedrigen Zinsen, werden viel mehr Menschen als noch vor ein paar Jahren von diesem Gedanken angezogen.

Damit dies allerdings durchführbar ist sollten Sie genau wissen, was Sie sich wirklich leisten können und welche Kreditsumme Sie auch bei beruflichen oder privaten Veränderungen nicht direkt in den Ruin führt.



Dazu gehört ein realistisches Bau- oder Kaufvorhaben (das Objekt muss finanzierbar sein), eine gründliche Planung und eine optimale Baufinanzierung.

Kassensturz – was bleibt am Monatsende übrig?

Die meisten Menschen wissen gar nicht genau, wie viel Geld sie nach Abzug aller Fixkosten eigentlich wirklich zur Verfügung haben. Es wird einfach durch den Monat gelebt und alles Notwendige (und nicht Notwendige) eingekauft und bezahlt.

Wer jedoch gar nicht weiß, wie viel Geld er jeden Monat wirklich zur freien Verfügung hat, der kann auch nicht berechnen, welche Raten er für ein Eigenheim stemmen kann (oder will). Bereits an dieser Stelle sei angemerkt, dass es häufig darauf hinausläuft, dass man sich überschätzt und dann oft Verzicht üben muss (sei es auf Urlaub oder den neuen Fernseher).

Darum ist ein Kassensturz so wichtig. Dabei stellen Sie Einnahmen und Ausgaben gegenüber. Wichtig ist jetzt, ein ausreichendes Polster für Notfälle einzurechnen (Reparaturen am Haus, eine Autoreparatur, neue Waschmaschine, etc.) und auch zu bedenken, dass man nicht 20 Jahre oder länger auf den Urlaub und einen Kino- oder Theaterbesuch verzichten will.

Außerdem sollten Sie bei einem größeren Darlehen über einem längeren Zeitraum beachten, dass die Zinsen wieder steigen könnten.

Zauberwort Eigenkapital

Aus all diesen Gründen ist es ratsam, ein Eigenheim immer mit Eigenkapital in Angriff zu nehmen. Fachleute raten hier sogar zu einem Betrag von 20-30 Prozent aller Kosten (also nicht nur Hauskauf, sondern auch Notarkosten und sonstige Nebenkosten).

Ohne Eigenkapital ins Eigenheim?

Viele (häufig unseriöse) Anbieter versprechen auch eine Eigenheimfinanzierung ohne Eigenkapital. Hiervon ist dringend abzuraten. Abgesehen davon, dass es auch immer zu einer notwendigen Nachfinanzierung kommen kann (z.B. weil die Heizung kaputtgeht oder das Dach gedeckt werden muss), zahlen Sie bei einer Finanzierung (je nach Laufzeit) ohne Eigenleistung teilweise 10-20 Jahre länger am Darlehen zurück.

Es ist auch zu beachten, dass Sie durch das Eigenkapital eine wesentlich höhere Tilgung des Kredits anstreben können. Das verkürzt nicht nur die Laufzeit immens, sondern spart Ihnen im Endeffekt auch Zinsen im oft 5-stelligen Bereich.

Welches Wohneigentum ist drin?

Nachdem Sie einen Kassensturz gemacht haben und wissen, wie viel Sie monatlich übrig haben, können Sie sich ausrechnen, wie viel Haus Sie sich leisten können.

Dazu multiplizieren Sie den Betrag, den Sie monatlich erübrigen können (Achtung: auch im neuen Heim haben Sie Heizkosten, Müllabfuhr, Grundsteuer, etc.) mit 1200. Dieses Ergebnis teilen Sie dann durch den Zinssatz, der sich aus Kreditzins + Tilgung ergibt.

Die Formel sieht so aus:

(Betrag zur Verfügung) x 1.200 / (3,5 % + 1 %) = Darlehenssumme. Von dieser Summe müssen Sie 20 % für Nebenkosten abziehen (Notar, Grundbucheintrag, etc.). Was übrig bleibt, steht Ihnen fürs Eigenheim zur Verfügung.

Beispielrechnung:

Sie haben 1000,- EUR im Monat über, zahlen 2,5 % Zinsen und wollen mit 2 % tilgen.

1000,- x 1200 / (2,5 + 2) = 1.200.000 / 4,5 = 266.667 EUR

Davon müssen Sie jetzt noch 20 % (53333,- EUR) abziehen. Somit bleiben Ihnen 213.334 EUR für Ihr Wunschobjekt.